4,2 Millionen Dollar: Atomico investiert in 6Wunderkinder
Der heutige Mittwoch ist der Tag der Millionenfinanzierungen: Erst sammeln Lieferheld sowie Delivery Hero 8 Millionen Euro ein und jetzt verkündet 6Wunderkinder (www.6wunderkinder.com) den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 4,2 Millionen Dollar, umgerechnet rund 3,1 Millionen Euro. Das Geld stammt von der Londoner Investorengruppe Atomico, die vom Skype-Gründer Niklas Zennström geführt wird. Zusätzlich stockte auch Altinvestor High-Tech Gründerfonds sein Investment beim Berliner Start-up auf. Ansonsten sind bei 6Wunderkinder weiterhin T-Venture, der Beteiligungsableger der Deutschen Telekom, und e42, die Beteiligungsgesellschaft von Frank Thelen und Marc Sieberger, an Bord.
6Wunderkinder entwickelt cloud-basierte, plattformunabhängige Apps. Das Start-up mauserte sich in den vergangenen Monaten zu einem der Lieblingskinder der deutschen Gründerszene. Und nicht nur in Berlin, Hamburg und München wird viel über die 6Wunderkinder geredet – auch im Ausland haben viele Branchenkenner die Jungfirma bereits auf dem Schirm. 6Wunderkinder entwickelt unter dem Namen Wunderkit (www.wunderkit.com) ein Tool für Online-Collaboration. Die App soll demnächst endlich verfügbar sein. Für Aufsehen sorgte 6Wunderkinder bisher mit dem Aufgabenverwaltungsprogramm Wunderlist (www.wunderlist.com). Wunderlist wurde nach Unternehmensangaben bisher mehr als 3,5 Millionen mal heruntergeladen, verfügt über 1,5 Millionen registrierte Nutzer und ist in 30 Sprachen verfügbar.
“Das Unternehmen hat ein hervorragendes Management”
6Wunderkinder wurde von Robert Kock, Jan Martin, Daniel Marschner, Charlette Prevot, Christian Reber (ehemals Mucelli) und Sebastian Scheerer, den sechs selbsternannten Wunderkindern, gegründet. Das Team trieb vorher teilweise die Webagentur Innovatics voran. “Wir freuen uns über dieses Investment. Das Unternehmen hat ein hervorragendes Management, beweist bereits jetzt große Zugkraft auf dem Markt und hat enorme Chancen vor sich. Wir waren besonders beeindruckt von der internationalen Ausrichtung des Teams und dem Wachstumspotenzial auf dem weltweiten Markt. Genau diese Art der Investments lieben wir bei Atomico”, sagt Atomico-Gründungspartner Zennström.
Das Problem bei 6Wunderkinder sind die enormen Erwartungen, die das Start-up in den vergangenen Monaten aufgebaut hat. Das Produkt Wunderkit, mit dem das Team “eine neuartige Plattform für Zusammenarbeit im privaten und professionellen Bereich” schaffen will, muss inzwischen ein ganz großer Wurf werden. Zumal der Start des heißerwarteten Tools bereits für die erste Jahreshälfte 2011 angekündigt war. Inzwischen ist das Jahr fast rum. Der enorme Erfolg von Wunderlist führte offenbar zu der großen Verzögerungen bei der Fertigstellung von Wunderkit. Immerhin hat die Jungfirma durch das erfolgreiche Aufgabenverwaltungsprogramm Wunderlist nun eine prallgefüllte Datenbank mit potenziellen Nutzern für Wunderkit. Damit ist der kostenlose Dienst Wunderlist eine herausragende Marketingaktion, die man auch erst einmal hinbekommen muss. Zumal es Aufgabenverwaltungsprogramme wie Sand am Meer gibt und das Thema nicht gerade sexy ist.
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